1923 | Die Kauffahrtei als Handelszentrale der in Hamburg ansässigen "Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m.b.h. - GEG" nimmt ihren Betrieb auf. Die Immobilie beherbergt u.a. eine Mostrichfabrik, diverse Lagerflächen für Kolonial-, Textil- und Schuhwaren, eine Ölabfüllerei, eine Linsenbearbeitungsanlage sowie eine Kaffeerösterei. | |
1929-1930 | Die Dreiflügelanlage wird geschlossen, die Mostrichfabrik in neue Räume verlegt und ein neues Lagergebäude für Hausstandsartikel errichtet, da der Vorgängerbau durch einen Brand vernichtet worden war. Ein Kontorhaus und eine Fleischwarenfabrik kommen hinzu. Die GEG-Beschäftigten erhalten ein Wohlfahrtsgebäude mit Küche, 50 Wannen- und Brausebädern, Unfallstation und Aufbewahrungsräumen für Fahr- und Motorräder. Im Wohlfahrtsgebäude befindet sich auch die zentrale Fernheizung für die gesamte Niederlassung. | |
1940 | Zur Zeit des Nationalsozialismus wird die GEG mit ihren Handelseinrichtungen und Produktionsstätten – wie die Konsumgenossenschaften insgesamt – der Deutschen Arbeitsfront unterworfen. | |
1946-1954 | Mit Befehl Nr. 176 der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) wird die Grundlage für den Wiederaufbau der Konsumgenossenschaften in der Sowjetischen Besatzungszone geschaffen. 1946 gibt es bereits wieder mehr als 200 Konsumgenossenschaften mit über 1 Million Mitgliedern. Durch SMAD-Befehl und Sächsischen Volksentscheid wird dem „Verband Sächsischer Konsumvereine – VSK“ 1946 die GEG-Handelsniederlassung mit Malzkaffee-, Mostrich- und Essigfabrik übereignet. 1954 erhält die Kauffahrtei als Handelsniederlassung ihre rechtliche Selbstständigkeit und wird unter der Bezeichnung „KONSUM-Handelsniederlassung Karl-Marx-Stadt“ dem 1949 gegründeten „Verband Deutscher Konsumgenossenschaften – VDK“ (heute: Zentralkonsum eG) zugeordnet. |
|
1959-1976 | Die Kauffahrtei wird aufgrund der verkehrsgünstigen Lage Standort für die Versandhandels-Zentrale der Konsumgenossenschaften „Konsum-Versandhandel Karl-Marx-Stadt“ (später: konsument-Versandhaus). 1961 nimmt der Konsum-Versandhandel seine Tätigkeit in der Kauffahrtei auf. Von Beginn an stützt er sich „auf die Erfahrungen im volkseigenen Versandhaus Leipzig und des westdeutschen Versandhandels der GEG“. 1976 wird der Versandhandel in der DDR wegen der nicht mehr ausreichenden Warendecke eingestellt. |
|
1990 | Nach dem politischen und wirtschaftlichen Umbruch 1990 werden viele Betriebe geschlossen. Veraltete Ausstattungsstandards und das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Chemnitz führen zu Leerstand in der Immobilie. | |
1998-1999 | Die umfangreiche und denkmalgerechte Sanierung des heutigen Gewerbeparks beginnt: Das vierflüglige Hauptgebäude wird entkernt und neu aufgebaut und 1999 feierlich wiedereröffnet. | |
2000 2003 |
Das ehemalige Wirtschafts- und Sozialgebäude wird saniert und umgebaut. Das neue Pförtnergebäude an der Zufahrt Johann-Esche-Straße wird eingeweiht. Bis heute werden die Mietflächen und Gebäude nach Mieterwunsch und Bedarf aus- und umgebaut. Die Kauffahrtei hat sich zu einem lebendigen Gewerbepark entwickelt und bietet auf über 30 000 m² attraktive Mietflächen. |